16.6.09

Kalkriese: Hobby-Germanen treffen auf ebensolche Römer


Osnabrücker nennen "Fronleichnam" auch "Westfalen-Tag". Denn während die Nachbarn an diesem Tag frei haben, müssen wir arbeiten. Und nicht nur das: Erfahrungsgemäß nutzen die Westfalen den Tag auch für einen Besuch in Osnabrück. Wer kann macht dann als Einheimischer einen großen Bogen um die überfüllte Innenstadt. Dieses Jahr fuhren allerdings viele an der Stadt vorbei nach Kalkriese. Dort hatten vom 11. bis zum 14. Juni 2009 eine Reihe von Hobby-Germanen und -Römer ihre Zelte aufgeschlagen. Sie spielten am vermeintlichen Originalschauplatz die Varusschlacht nach - und zwar zwischen 14.30 Uhr und 15.30 Uhr. Der Anfang war für die Zuschauer etwas zäh, da der geschichtliche Hintergrund sehr genau - und von der Lautstärke her nicht für jeden verständlich - vorgetragen wurde. Wohl dem, der sich früh genug einen Platz auf der Tribüne gesichert hatte. Wer nicht dabei war oder keine gute Sicht hatte, findet im Folgenden ein Video, dass Einblicke in die Veranstaltung "Römer- und Germanentage Museum und Park Kalkriese" gibt.


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Fast noch sehenswerter: Der Bericht im NDR Kulturjournal über die Schlacht im Dienste der Wissenschaft, den es hier zu sehen gibt.

Wenn nicht gerade die Schlacht nachgestellt wurde, konnten die Besucher an diesem Wochenende sehen, wie Römer und Germanen damals in ihren Lagern lebten: Gleich auf den ersten Blick fiel dabei auf, dass die Zeltreihen der Römer erwartungsgemäß ordentlich und gerade aufgestellt waren. Bei den Germanen ging es wesentlich ungeordneter zu.


Wer sich Hintergrundwissen zum Thema aneignen wollte, konnte die Ausstellung "Imperium, Konflikt, Mythos - 2000 Jahre Varusschlacht" besuchen. Die Sonderausstellung zum Jubiläum der Varusschlacht ist auf die drei Standorte Haltern am See, Kalkriese und Detmold verteilt. Jeder Ort zeigt einen Teilaspekt. Im Osnabrücker Land steht noch bis zum 25. Oktober 2009 das Thema Konflikt im Vordergrund. Dazu passt die Ausstellungsarchitektur sehr gut: Spitz zulaufende, agressiv wirkenden Raumteiler und Vitrinen, die vornehmlich in Dunkelgrau und Rot/Orange gehalten sind.
Ein Tipp für alle, die die Ausstellung in Kalkriese noch sehen möchten: Sie ist nicht als Rundgang aufgebaut, sondern hat dem Eingang schräg gegenüber ihren Ausgang. Daher sollte man als Besucher "beide Seiten" des Weges durch die Ausstellung gleichermaßen anschauen.
Weitere Infos zur Ausstellung an allen drei Orten gibt es hier. Zur Homepage des Museums und Parks in Kalkriese geht es hier.
Video: Youtube, Deutsche Welle
Foto oben: © VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land GmbH, Hermann Pentermann
Foto unten: Claudia Sarrazin

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