8.10.08

Die Großstadtmacher in Osnabrück


In der Mensa werden sie über Stuhllehnen hängen und in der Universitätsbibliothek vorsichtshalber im Schrank eingeschlossen, in den Vorlesungsräumen wird man sie unter Sitzen und Tischen sichten und auf Fahrradgepäckträgern werden sie eine glänzende, wenngleich an einigen Stellen etwas ausgebeulte Figur machen. Sogar in dem ein oder anderen Studentenwohnheim sollen sie schon heimisch geworden sein: schwarze Umhängetaschen, die Studierende der Hochschulen Osnabrücks zu Großstadtmachern machen. „Osnabrück - Die Friedensstadt“ ist auf den schwarzen Taschen zu lesen. Und etwas größer: „Großstadtmacher“.
Im Mai hatte der Rat der Stadt Osnabrück beschlossen, ab dem Wintersemester Studenten, die sich mit Erstwohnsitz in Osnabrück anmelden, 100 Euro Begrüßungsgeld auszuzahlen sowie ein Begrüßungspaket zu überreichen. Das Begrüßungspaket enthält eine schwarze Umhängetasche, einen USB-Stick, ein Schlüsselband, das Merian-Heft über Osnabrück, ein Gutscheinheft sowie eine Osnabrück-Tasse. 2.400 von diesen Paketen warten im Bürgeramt darauf, abgeholt zu werden. Diese „Motivationsspritze“ soll Studierende ermuntern, in Osnabrück ihren Erstwohnsitz anzumelden. Denn das ist gut für die Einwohnerzahl Osnabrücks: Je mehr Einwohner mit erstem Wohnsitz in der Stadt gemeldet sind, desto mehr Geld erhält sie vom Land Niedersachsen im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs. Pro Einwohner etwa 350 Euro jährlich.

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