11.5.11

34. Internationale Museumstag: Was ist los in Osnabrück

Am 15. Mai begehen Museen in aller Welt bereits zum 34. Mal den Internationalen Museumstag. Das diesjährige Motto lautet „Museen, unser Gedächtnis!“

Das Felix-Nussbaum-Haus und das Kulturgeschichtliche Museum öffnen ihre Pforten, um sich kurz nach der Wiedereröffnung mit neuen Angeboten zu präsentieren: Um 12 und 14 Uhr und 16 Uhr werden Themenführungen in der Sonderausstellung „Würde und Anmut“ angeboten - eine Begegnung mit Kunstwerken von Albrecht Dürer, Felix Nussbaum, Sigalit Landau, Roswitha Hecke, Arnulf Rainer, Adi Nes und Tal Shochat. Das Kurzführungsformat „Shortcuts“ macht die Gäste um 11, 13, 15 und 17 Uhr auf die außergewöhnlichsten Objekte und Sammlungsbestände des Museums aufmerksam und animiert zum Wiederkommen.
In der „Bauhütte“ werden – nicht nur – Kinder und Jugendliche in die Baukunst des Mittelalters eingeführt. Das Werkstattprogramm ist Teil der Ausstellung „In die Wüste gebaut – 1000 Jahre Stiftskirche St. Johann“. Diese Ausstellung wurde gemeinsam mit Studierenden der Universität Osnabrück erarbeitet. Schließlich lädt die „Klangfeier“ Museumsgäste ab 15 Uhr zum gemeinsamen Singen im gesamten Museum ein. Das Mitmach-Event wird zusammen mit der Kunsthalle Dominikanerkirche und der Hochschule Osnabrück veranstaltet.

Im Museum am Schölerberg wird um 10 und 15 Uhr ein geführter Rundgang durch das ansonsten für die Öffentlichkeit nicht zugängliche naturkundliche Magazin angeboten.
Außerdem werden zwei kleinere - entsprechend gestaltete - Vitrinen im Schaubereich einen Eindruck von den Sammlungsbeständen eines Naturkundemuseums vermitteln („Schätze aus dem Magazin“). Die geologischen und biologischen Sammlungen des Museums am Schölerberg dokumentieren die naturhistorische Vergangenheit der Osnabrücker Region. Sie sind wichtiges Zeitzeugnis aus Umwelt und Natur und somit gleichbedeutend mit dem kulturellen Erbe in Form historischer Samm-lungsgüter. Die Sammlungen sind eng verknüpft mit der Vereinsgeschichte des Naturkundlichen Vereins Osnabrück, aber auch mit herausragenden Persönlichkeiten aus Osnabrück und Umgebung, die sich für den Natur- und Landschaftsschutz eingesetzt und einen erheblichen Beitrag zu Erforschung der Region geleistet haben. Es handelt sich um ein vorwiegend regionales biologisches und geologisches Archiv, das den Zustand der Natur als Zeitgeschehen widerspiegelt. Die Daten und Erkenntnisse werden Forschungsinstitutionen, Behörden und interes-sierten Privatpersonen zur Verfügung gestellt.

"Planet M“ - so der Gesamttitel der diesjährigen Ausstellungen des European Media Art Festivals (EMAF), die alle in internationalen Kooperationen mit verschiedenen Kunstinstitutionen entstanden sind. Für „Moving Stories“ haben sechs Organisationen aus unterschiedlichen Ländern je eine mediale Installation ausgewählt, die auf dem EMAF in der Kunsthalle Dominikanerkirche präsentiert wird. Für das EMAF hat die renommierte Künstlerin Candice Breitz als Beitrag zu „Moving Stories“ eine neue Arbeit geschaffen, die sich mit Kinderdarstellungen im Bollywood-Film beschäftigt. Ein weiteres internationales Projekt ist „Transit - European Young Talents Forum“, das in der Ausstellung im Rahmen des Media Campus 16 Arbeiten von Studierenden europäischer Kunsthochschulen präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Festival Vidéoformes in Clermont-Ferrand und dem Kunsthaus FLACC workspace in Genk fördert das EMAF auf diese Weise junge Talente aus sechs europäischen Ländern. Zum EMAF-Länder-Special „Japanese Media Art Now“ werden in der Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Japan Media Art Festival zwei aktuelle Installationen international bekannter japanischer Künstler präsentiert. Um 16 Uhr findet eine Führung durch die Kunsthalle statt.

Ab 15 Uhr sind Besucher der Kunsthalle und weiterer Ausstellungshäuser zum gemeinsamen Singen eingeladen. Zunächst in der Kunsthalle Dominikanerkirche um 15 Uhr und anschließend im Kulturgeschichtlichen Museum und im Felix-Nussbaum-Haus wird gemeinsam mit dem Chor und einigen Instrumentalisten der Hochschule Osnabrück „getönt“ und „gelauscht“.


Im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum findet um 14 und 16 Uhr eine Führung durch die Sonderausstellung „Von der Sachsenburg nach Sachsenhausen. Bilder aus dem Fotoalbum eines KZ-Kommandanten“ sowie um 15 und 17 Uhr eine Führung durch die Dauerausstellung „Unabhängigkeit – Toleranz – Humor. Erich Maria Remarque (1898–1970)“ statt. Im Anschluss an die Führungen durch die neu gestaltete Dauerausstellung besteht Gelegenheit zur Besichtigung des Remarque-Archivs.

Mit Handwerk wird Tradition und bewährte Qualität verbunden. Beides können Besucher auf dem 5. „Historischen Handwerkermarkt“ des Museums Industriekultur live erleben. In diesem Jahr werden von 11 bis 18 Uhr circa 35 Handwerker ihre Arbeit rund um den ehemaligen Pferdestall am Süberweg 50a vorstellen. Eine interessante Präsentation von unterschiedlichen Handwerkskünsten und eine gute Marktstimmung mit vielen Mitmachangeboten für Kinder erwarten die Besucher. Hier besteht die Möglichkeit Handwerk zu erleben, selbst kreativ zu werden und alte Handwerkstechniken neu zu entdecken. Außerdem gibt es ein musikalisches Programm für Kinder und Erwachsene. Darüber hinaus bieten die Osnabrücker Dampflokfreunde und das Museum für feldspurige Industriebahnen Fahrten mit historischen Zügen an. Eine kleine Gastronomie ergänzt den Markt.

Im Museum Industriekultur wird von 10 bis 18 Uhr die Sonderausstellung „Dufte Bohne – Vom Kaffee machen in Osnabrück“ gezeigt. Die Ausstellung nimmt den Besucher, der sich für die Bohne interessiert, mit auf eine spannende und erkenntnisreiche Reise in die Welt des Kaffees.

In der Domschatzkammer/Diözesanmuseum wird unter dem Titel „Memoria – vom Wunsch, der Nachwelt in Erinnerung zu bleiben" an Werken der Goldschmiedekunst, Malerei und des Schrifttums gezeigt, mit welchen Mitteln und Vorstellungen das Bedürfnis, über den Tod hinaus im Andenken der Menschen zu bleiben, durch Jahrhunderte hindurch erfolgreich verwirklicht worden ist.
Unter dem Titel „Typisch Bischof“ zeigt das Diözesanmuseum in einer Sonderausstellung, inwieweit Bischof Detmar von Osnabrück, der im Jahr 1011 das Stift St. Johann und damit die Keimzelle der Osnabrücker Neustadt gründete, die Gepflogenheiten seiner Zeit aufgriff. Denn die Gründung einer klösterlichen Gemeinschaft gehörte zu den Erwartungen an die Bischöfe jener Zeit. Schließlich wird der Bogen zu Bischof Benno II. ins ausgehende 11. Jahrhundert geschlagen und dabei thematisiert, warum Benno den Osnabrückern bis heute viel nachdrücklicher in Erinnerung geblieben ist als der von der historischen Forschung ebenfalls zu den bedeutendsten Osnabrücker Bischöfen gezählte Detmar. Um 13 und 15 Uhr finden Sonderführungen durch die Ausstellungen statt.

Alle Ausstellungshäuser sind von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Bildmaterial: Stadt Osnabrück, Felix-Nussbaum-Haus: © Hermann Pentermann

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen