5.1.09
Beschleunigte Welt: Die Listen dessen, was man glaubt, tun zu müssen, verlängern sich
In einem Interview mit Christian Weber erklärt der Soziologe Hartmut Rosa SZ Wissen, wie die zunehmende soziale Beschleunigung die Gesellschaft und das Ich in Gefahr bringt. Der Artikel interessierte mich, da ich mich auch im meinem Diplom mit dem Thema der Be- und Entschleunigung auseinander gesetzt habe. In meinem Fall bezogen auf die Kulturgeschichte des Badens/Badezimmers und einen Entwurf eines Ablagesystems für eben diesen Raum.
Rosa hat natürlich einen anderen Ansatz. Seine These lautet, dass man die Moderne als Beschleunigungsgeschichte verstehen muss, wobei die Beschleunigung nichts mit der Dauer der Arbeitszeit zu tun. Was sich steigert, ist die Zahl der Handlungsepisoden pro Zeiteinheit. Ein Fazit seiner Arbeit: "Viele Menschen könnten sich in zeitlicher Hinsicht für bankrott erklären. Soll doch der Insolvenzverwalter entscheiden, wie viel Zeit ich meinem Arbeitgeber, meiner Familie und meinen Freunden schulde", so Rosa. Nicht nur deshalb stellt der Soziologe fest, dass die Sehnsucht nach Entschleunigung steigt. Er macht dies an Trends wie Slow Food, esoterischen Bewegungen, Klosterurlaub oder dem Fernsehverzicht fest. Gleichzeitig stellt er fest, dass es keine moderne Gesellschaft ohne Beschleunigung gibt.
Das ganze Interview steht hier im Netz.
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