5.11.08

Architektur beginnt im Kopf



Die neue Ausstellung im Architekturzentrum Wien zeigt ein "Making of" der besonderen Art. Nicht die baulichen Prozesse von Architektur-Projekten stehen im Mittelpunkt, sondern die kreativen. Bis zum 2. Februar 2009 erfahren die Besucher noch, wie bekannte Architekten auf die Ideen für ihre Entwürfe kommen. Was passiert, wenn die erste Idee steht? Welche Hilfsmittel und Arbeitswerkzeuge kommen zum Einsatz - und wie wichtig ist der Computer? Geht es auch noch ohne?
Um all diese Fragen beantworten zu können, hat die Kulturtheoretikerin, Autorin und Kuratorin Elke Krasny in Amsterdam, Barcelona, Flims, Hong Kong, Los Angeles, New York, Paris, Philadelphia, São Paulo, Säfa, Tokio, Wien und Zürich nach Antworten gesucht. Dafür hat sie in zwanzig Architekturbüros recherchiert und klassische Feldforschung betrieben. Dabei erwartete sie zwar eine gewisse Bandbreite kreativer Stimuli und Abläufe sowie eine hohe Individualität der beobachteten Teams, war dann aber doch vom Gesehenen beeindruckt.
Eine Erkenntnis ihrer Arbeit: Trotz aller Digitalisierung und Computerunterstützung hat die erste Handskizze im Entwurfsprozess nach wie vor große Bedeutung. Denn so direkt kann man eine Idee sonst kaum vom Kopf über die Hand ohne ein aufwendiges Übersetzungsmedium auf das Papier bannen. Dennoch hat gerade der PC die Architekten-Arbeit enorm verändert. So dass sich die Frage stellt, ob das Arbeitsmittel Computer und dessen Möglichkeiten die Gedanken der Gestalter nicht sogar beim Zeichnen beeinflussen.
Das Ergebnis Krasnys Recherche zeigt die Ausstellung in Form von Dokumentationsfotos und Interviews, geliehenen Skizzen und Modellen. Wer übrigens einigen der beteiligten Architekten live in Wien begegnen möchte, hat Gelegenheit dazu auf dem 16. Wiener Architektur Kongress: am Samstag, 22. November 2008, 11:00 - 19:00 Uhr, ebenfalls im Architekturzentrum Wien.
Weitere Infos gibt es hier.

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